Redwood Sequoia Sempervirens der Küstenmammutbaum an den Gestaden des Neckars

SELTENHEITEN

Im Folgenden einige seltene Arten, die ebenfalls im Wald um Unterensingen herum anzutreffen sind und zumindest einen gewissen Seltenheitswert haben, wenn auch ihre Bedeutung im Zuge des Klimawandels größer oder auch kleiner einzuschätzen ist.

"Nur wenige Gastbaumarten kommen durch" lautet das Resumee der Forstlichen Forschungs- u. Versuchsanstalt Bwttg. lt. einer Studie von 2014, die sich insbesondere auf die Versuche bei Wildberg im Schwarzwald mit zahlreichen Arten aus 1955 stützt. Empfohlen werden können nur noch 3 Arten - Douglasie, Riesenlebensbaum und Roteiche. Vor allem amerik. Tannenarten wie Küstentanne und Hemlocktanne sind nach dem bekannten Trockensommer 2003 fast vollständig durch Hallimasch und Borkenkäfer abgestorben.

Sollte man daher dieses Kapitel schließen oder gibt es doch noch ein paar Hoffnungsschimmer, die eine weitere zielgerichtete Beschäftigung mit der einen oder anderen Art rechtfertigen?

Ein paar Ansätze könnte man verfolgen. Es gibt an verschiedenen Orten immer wieder Restanbauten auch älteren Datums, die sogar üppige Naturverjüngung produziert haben. Ob bei solcher Naturverjüngung schon Anpassungen erfolgt sind mag zwar eher Hoffnung sein - sollte aber nicht völlig negiert werden. Im Gegensatz zur Aussaat in der Baumschule erfolgt bei der Naturverjüngung bereits im Jugendstadium eine erhebliche Selektion durch einheimische Schadeinflüsse, wobei der Sameneintrag viel größer ist als bei der Aussaat. Daß aber eine nennenswerte Anpassung nur über mehrere Generationen erwartbar ist ist auch klar. Immerhin zeigen diverse Naturverjüngungen eine erhebliche Resilienz gegen Trockenheit.

Bei mancher Art wäre es bereits wirtschaftlich interessant, wenn sie etwas länger durchhalten würde - da bereits verwertbare Höhen und Durchmesser erreicht werden. Die meisten amerik. Nadelholzarten haben ihr Wuchszenit bei uns sowieso mit ca. 60 Jahren bereits erreicht.

Durch den Klimawandel entstehen zudem neue Ansprüche an den Wald betreffs CO2-Aufnahme. Hier können angepasste Nadelholzarten mehr leisten als Laubbaumarten, da sie auch im milden Winter assimilieren. Einige Arten verjüngen sich bereits nach wenigen Jahrzehnten recht üppig und könnten so, wenn auch nicht den Endbestand, so doch einen temporären Grundbestand liefern, der mit wertvolleren Arten angereichert werden könnte.

Die Devise sollte also lauten weiter zu forschen und sich auch in der Forstwirtschaft nicht dem Diktat des wirtschaftlichen Erfolges zu beugen - wo der Staat an anderer Stelle das Geld mit vollen Händen ausgibt!

Es könnte daher sinnvoller sein Naturverjüngungen zu fördern als immer neue Anpflanzungen vorzunehmen.

Zum Thema Genetik der Pflanzen siehe auch folgenden sehr ausführlichen Link.

Genetische Vielfalt

Mutation und Epigenetik

EIBEN VOR ELSBEEREN

Im Frühjahr 2019 wurden zur Abwechslung keine Eibensequoien sondern richtige Eiben (Taxus baccata) auf einer Strecke von ca. 150m entlang eines viel begangenen Waldweges gepflanzt. Hier befinden sich bereits ca. 7m hohe Elsbeeren teils 15m vom Weg entfernt und einige Birken und Erlen die aufgelichtet wurden. Die Eiben wurden in Gruppen vor und unter diese gesetzt. Elsbeeren und Eiben sollten sich in ihrer Entwicklung nicht stören.

3 Eiben als Gruppe wurden bereits vor einigen Jahren gepflanzt und 2018 weitere 2 Exemplare. Diese wurden 2019 durch weitere 9 Stück ergänzt und 2020 nochmals durch 3 Stück. Diese 17 Eiben sofern sie sich wunschgemäß entwickeln dürften auf den fast 150m Weglänge schon ein Eibenhainfeeling aufkommen lassen, das es leider so im deutschen Wald kaum mehr gibt. Im Frühjahr 2020 stellt sich leider heraus, daß 3 kleine Eiben von Mäusen geringelt wurden und abgestorben sind. Ersetzt wurden sie durch eine Eibe und zwei Riesenlebensbäume.

Auf ca. 200m Wegelänge wurden außer den Eiben und Elsbeeren noch weitere Exoten gepflanzt. Von West nach Ost sind dies eine Dreiergruppe von Bergmammutbäumen flankiert von einer Gruppe von Tannen, aus Nordmannstanne, Nobilistanne und Sierratanne bestehend.

Zwischen den Eiben zwei Weihrauchzeder und ein Stück weiter ein Riesenlebensbaum. Gegen Ende der Elsbeerreihung noch 2 Exemplare der Redwoodselektion "Simpson Silver", gepflanzt 2020. Den Abschluss bildet eine Gruppe aus Redwood und Hemlocktannen.

Ein etwas schattiger Teilbereich des Weges

Jungeiben gepflanzt 2019

Drei Eiben die schon länger gepflanzt wurden und jetzt freigestellt wurden, ergänzt durch 2 Jüngere in 2020 am rechten Rand

Hier ein Teilabschnitt, wo die Elsbeeren fast bis zum Weg heranreichen.

BERGMAMMUTBÄUME MIT TANNENARTEN

Ebenfalls am Wegesrand wurden 2 Redwood "Simpson Silver" 2020 gepflanzt

Allerdings lässt die silbrige Färbung noch auf sich warten

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ALTE ELSBEEREN

Neben der Eibe gibt es hier im Revier noch einige wenige größere Exemplare der äußerst seltenen Elsbeere. Vier davon mit ca. 25m Höhe stehen als lockere Gruppe im Bereich des sog. Elsbeerweges. Nachdem neben dieser Gruppe ein kleinerer Fichtenbestand gefällt werden mußte ergab sich die Möglichkeit einer Nachpflanzung.

Allerdings stellte sich bei der Entnahme der örtlichen Naturverjüngung heraus, daß es sich hierbei ausnahmslos um kaum bewurzelte Wurzelausläufer handelte. Nichtsdestotrotz wurden 15 Stück entlang des Weges in Doppelreihe mit 3m Abstand untereinander in Wuchshüllen gesetzt. Die Pflanzung erfolgte im Herbst 2019. Der Anwuchserfolg bleibt allerdings abzuwarten. Im Herbst 2020 mußte allerdings festgestellt werden, daß nur wenige Pflanzen richtig angewachsen waren. Das liegt wohl daran, daß die Wurzelstücke in geringer Entfernung zum Mutterbaum zu dick sind. Diese Vermehrung scheint doch eher ungeeignet zu sein. Als Ersatz wurden Sämlinge aus der Baumschule gepflanzt. Des weiteren wurde an diese Elsbeerpflanzung westlich noch eine Kleingruppe aus 3 Speierlingen (Sorbus domestica) angehängt.

Der Fund von zwei kleinen Sämlingen der Elsbeeren, ca. 40m entfernt von den Altbäumen an offener Stelle, belegt aber, daß auch Naturverjüngung in kleinem Umfang möglich ist. Auch im Bereich der oben bereits genannten jüngeren Elsbeeren mit Eiben kombiniert wurde auf einer angrenzenden Kahlschlagfläche bis zu 100m Entfernung eine Handvoll Sämlinge der Elsbeere entdeckt. Diese werden jedoch zielsicher vom Wild gefunden und abgefressen! Da sie mit den gepflanzten Nadelhölzern auch mit Schutz nicht konkurrieren könnten, wurden sie eingetopft für weitere Verwendung.

Im Jahr 2020 wurden am westlichen Rand der Elsbeerneupflanzung eine Dreiergruppe mit großem Abstand aus Speierlingen, Sorbus domestica, gesetzt. Der Speierling ist wesentlich seltener anzutreffen als die bereits seltene Elsbeere und sollte deshalb an zusagender konkurrenzarmer Stelle ruhig öfters gepflanzt werden. Eine Dokumentation ist allerdings zu empfehlen um eine spätere Verwechslung mit der Vogelbeere zu vermeiden.

Elsbeere in Bildmitte mit birnbaumähnlichem Wuchs

Elsbeere etwas schräg stehend in Bildmitte

WEYMUTHSKIEFER

Neben der zahlreich vorkommenden Douglasie gibt es noch einige Einzelbaumrelikte der ursprünglich wesentlich zahlreicher angepflanzten Weymouthskiefer aus Amerika. Diese wurde bekanntlich durch den Strobenrost sowohl in Europa als auch in der Heimat dezimiert. Ein großes Exemplar von 38m Höhe steht unbeschadet 500 - 1000m von den Waldrändern entfernt im Laubmischwald. Im engen Umkreis um den Baum findet sich zahlreiche Naturverjüngung - allerdings ohne Chance sich zu entwickeln. Daher wurden im Herbst 2019 15 Stück entnommen und in kleinen Rodungsflächen an vorgenanntem Elsbeerweg locker ausgesetzt.

Bereits im Frühsommer 2020 mußte allerdings festgestellt werden, daß die Jungpflanzen vom Blasenrost befallen waren. 11 Stück sind tot - 4 Stück kümmern. Ursache dürfte der zu geringe Abstand von 150m zur Feldflur sein. Allerdings haben sich diese Kümmerer und 3 weitere Naturverjüngungen bereits wieder erholt.

Es wurden aber weiterhin im Herbst 2020 ca. 15 Stück an etwas tiefer im Wald gelegener Stelle verpflanzt. Diese wurden durch weitere 20 Naturverjüngungen einer alten Vierergruppe ergänzt. Im Frühjahr 2023 präsentieren sich die Pflanzen von 20cm Höhe bis Brusthöhe angewachsen und gesund.

Man wird sehen!

SIERRATANNEN

Es gibt in Unterensingen noch eine weitere seltene Nadelholzbaumart als Rest eines früheren Anbauversuches aus ca. 1955. Es handelt sich dabei um Abies concolor "Lowiana", die offenbar als Abies grandis bezogen wurde. Eine Forstbaumschule bezog wohl Saatgut aus dem Forstgarten Grafrath in Bayern wo ein Bestand von Küstentannen mit Abies concolor (Krallentanne) benachbart war. Aus dieser Benachbarung entstand die Hybride Abies concoler Lowiana eine natürliche Hybride zwischen Abies grandis und Abies concolor, die in der Übergangszone der beiden Arten in den USA auch vorkommt. Die Übergangsformen variieren allerdings je nach Herkunft zwischen diesen beiden Arten. Die in Unterensingen verwendete Form steht Abies grandis sehr nahe, gekennzeichnet durch relativ lange waagerechte Nadeln mit größerem Abstand als bei Abies grandis. Der Standort hier ist frischer bis feuchter Lehmboden.

Seit 2004 sind nur noch zwei Altbäume mit Stand 2023 ca. 28m Höhe und einem BHD bis 50cm übrig. Nach dem bekannten Trockensommer 2003 wurde die sehr gut wüchsige Anpflanzung in Folge von Käferbefall und Hallimasch bis auf die zwei überlebenden Bäume zum Absterben gebracht. Es stellte sich jedoch partiell eine viguröse Naturverjüngung ein, die sich bis jetzt selbst unter Buchen hielt. 2023 wurde dieser Naturverjüngung angesichts der beschriebenen Vigerosität mehr Licht gegeben um eine weitere Entwicklung zu ermöglichen. Da die Naturverjüngung seit 2003 sowohl Schatten als auch zahlreiche Trockenjahre überstanden hat mag vielleicht doch schon eine kleine Anpassung erfolgt sein - was zu beobachten ist.

Neben diesem beschriebenen Bestand gibt es noch Stand 2023 ca. 10 Exemplare bis zum Alter von 20 Jahren und Höhen bis ca. 10m an verschiedenen Stellen. Diese entstammen verpflanzter Naturverjüngung außerhalb des Arboretums Grafenberg bei Reutlingen, ca. 20 Km entfernt. Leider sind die damaligen ca. 5 Sierratannen ca. 90 jährig abgestorben. Sie entstammten einer südlichen Herkunft. Allerdings ist es wohl zu einer gewissen Hybridisierung mit eng benachbarten Abies grandis gekommen. Die Naturverjüngung liegt in etwa in der Mitte zwischen beiden Arten. Zu beobachten ist, daß diese Herkunft im Schnitt später austreibt als die erst beschriebene Herkunft, die Abies grandis sehr nahe steht.

Bei der Sierratanne wird in den wenigen Versuchen, die es gibt, öfters über eine gewisse Mattwüchsigkeit geklagt, bzw. daß nur einzelne Exemplare gutwüchsig seien. Diese Beobachtung dürfte sich vermutlich eher auf südlichere Herkünfte beziehen. Naturverjüngung der Sierratanne fällt also nicht visuell einheitlich aus, sondern deckt einen gewissen Hybrid-Bereich ab. Dies könnte eine gewisse Standortanpassung ermöglichen, sofern man der Sierratanne einen Stand über mehrere Generationen ermöglicht.

Die zwei Sierratannen mit allerdings unterschiedlichem Habitus

Abies concolor "Lowiana" links neben Person

Weitere Freistellung der Sierratannen im Februar 2004

Deutlich größerer Nadelabstand als bei Abies grandis

HEMLOCKTANNEN

Angeregt durch durch einige sehr gut wüchsige und gesunde Hemlocktannen, Tsuga heteropylla, im Forstgarten Diedorf bei Augsburg in Bayern wurden in Unterensingen zwischen 2001 und 2006 ca. 70 Exemplare aus Naturverjüngung des Forstgartens Diedorf, eines Anbaues im Stromberggebiet nordwestlich von Ludwigsburg bei Güglingen und einer kanadischen Herkunft Shuswap Lake 400m ü. NN ausgepflanzt. Stand 2023 gibt es noch ca. 30 - 35 Pflanzen - es wurden hier Höhen von 13 -17m erreicht. Ab 2020 wurden nochmals ca. 25 Naturverjüngungen aus dem Arboretum Burgholz und dem Forstgarten Diedorf angepflanzt.

Allerdings ist die Tsuga eine sehr anspruchsvolle Art, die empfindlich auf Trockenheit und Milieuänderungen reagiert. Der Anbau ist nur auf sehr gut wasserversorgten Standorten sinnvoll. Die kanadische Herkunft hat sich als sehr spätfrostempfindlich herausgestellt. Zudem wurde sie überdurchschnittlich von Mäusen benagt und so zum Absterben gebracht. Naturverjüngung aus Dt. ist offenbar besser geeignet! Allerdings scheint auch Selbstbestäubung vorzukommen - daher nur vitale Naturverjüngung verwenden. Die Tsuga benötigt einen Sonnenschutz durch vorgelagerte Baumkulissen. Im Seitenschatten wächst sie am besten. Es sind verschiedene Habitustypen erkennbar. Da natürliche Verjüngung oft schon nach 30 bis 40 Jahren auftritt könnte auf beschränktem Raum beobachtet werden, ob sich Anpassungen ergeben könnten.

Es geht aber bei diesem Anbauversuch in Unterensingen nicht darum, diese als Forstbaum einzuführen, sondern darum einige der wenigen Anbaureste

genetisch zu erhalten und auch zusammen zu führen - um die genetische Variabilität wieder zu erhöhen. Ob und wie lange sich die Tsuga hier unter wohl etwas zu trockenen Bedingungen halten wird - wird man sehen!

oben und unten Hemlock ca. 70 jährig und ca. 35m hoch in Diedorf

Oben und unten - Hemlock Naturverjüngung aus Güglingen, Stromberggebiet

RIESENLEBENSBAUM

Im weiteren Umfeld um Unterensingen gibt es zahlreiche ältere und neuere Anbauten mit dem Riesenlebensbaum, Thuja plicata.

Dabei wurden Höhen auf tiefgründigen und gut wasserversorgten Standorten bis fast 40m erreicht. Kleinflächig ist sogar üppige Naturverjüngung zu beobachten. In direkter Nähe zu Unterensingen findet sich lediglich ein mittelaltes Exemplar aus 1982 mit einer Höhe von 24m in 2023. Des weiteren ca. 20 Stück gepflanzt ab 2001. Diese Pflanzen stammen aus Naturverjüngungen vom Fernsehturm Stuttgart, aus der Nähe des Arboretums Grafenberg, aus dem Stromberggebiet und aus einer Aussaat vom Park Hohenheim bei Stuttgart ab. Thuja plicata hat sich also relativ klimastabil erwiesen, sofern ihre Feuchtigkeitsansprüche beachtet werden. Allerdings tritt am Stammfuß gern Rotfäule auf. Der Borkenkäfer ist allerdings keine Gefahr.

Ca. 90-100 jährige Thujen beim Fernsehturm Stuttgart

40 jährige Thuja 24m hoch zwischen Laubholz

Jüngere Thuja im Mischwald

SCHEINZYPRESSE

Die Scheinzypresse Chamaecyparis lawsoniana kann nicht mit der Größe und dem Durchmesser von Douglasien oder Küstentannen mithalten. Man könnte sie als Baum der 2. Ordnung bezeichnen. Daher ist sie nach durchaus zahlreichen Versuchen aus dem Focus gefallen.

Oft finden sich aber noch Reste von früheren Anbauversuchen.

So auch in Unterensingen. Es existieren ein Einzelbaum und eine Dreiergruppe im Mischwald.

Sie sind ca.70 Jahre alt und zwei Bäume gehören zur Oberschicht, zwei sind dem unteren Zwischenstand zu zuordnen. Die zwei höheren Bäume haben immerhin 32,5m erreicht. Ihr Zustand ist gesund und wüchsig. Vom Borkenkäfer werden sie wohl nicht befallen – allerdings tritt seit längerem in der Heimat eine eingeschleppte Wurzelfäule auf, die sich auch in Europa findet.

Die Scheinzypressen haben allerdings eine gewisse natürliche Resistenz, die aber sehr oft nicht ausreicht. In den USA hat man bereits resistentere Pflanzen selektiert.

Die Scheinzypresse kann also auch bei uns auf tiefgründigerem frischem Boden interessante Dimensionen erreichen. Als schattenfeste Baumart kann sie sich im Zwischenstand halten und bei mehr Raum in die Oberschicht vorstoßen im Mischwald. Denkbar ist die Beifügung zu Lärchen, die von ihr kaum bedrängt werden oder in Mischung mit schwächer wüchsigen Laubbäumen.

Das Holz ist vielseitig verwendbar.

Dreiergruppe mit höchstem Exemplar und einem Schrägstehenden

Einzelbaum im Mischwald mit 32,5m Höhe

Es gibt noch an anderer Stelle zwei unterständige kleine Scheinzypressen neben großen Douglasien

JAPANISCHE SICHELTANNE

Die Sicheltanne, Cryptomeria japonica, kommt bei Unterensingen nur in einem eher kümmerlichen Exemplar im Wald vor. Gepflanzt 1983 und in 2023 22m hoch, Herkunft Exotenwald Weinheim Naturverjüngung. Der Standort ist wohl zu tonig. Signifikant ist das überaus schnelle Jugendwachstum, das aber nur die ersten 15 Jahre lang anhält.

Im Arboretum Grafenberg, das seit 2022 Teil des Staatswaldes Unterensingen ist, befindet sich ein bisher gut wüchsiger Bestand der Sicheltanne in einer frischen Hangmulde auf tiefgründigerem Boden. Er ist 2023 ca. 35-40 Jahre alt und hat inzwischen Höhen von 25-27m erreicht.

Das Holz der Sicheltanne ist begehrt und zu vielen Zwecken verwendbar. Allerdings scheint sich auch bei diesem Bestand das Wachstum in 2023 abzuschwächen. Vom Exotenwald in Weinheim an der Bergstraße wird von Höhen von 35m an günstigen Stellen berichtet – das sollte vom Standort her in Grafenberg auch möglich sein. Trotzdem die Sicheltanne an das langanhaltende Wachstum in ihrer Heimat nicht anknüpfen kann, ist sie keine Baumart die hier trotz widrigerer Bedinugungen zu großen Ausfällen neigt.

Jap. Sicheltanne - in der Mitte vorwüchsige Douglasie

Sicheltannen mit Oberhöhen von 25 - 27m

Blick in den Bestand mit gekennzeichneten Bäumen

GEBIRGSMAMMUTBAUM

Der Forst in Unterensingen hat zwar keinen Altbaum der königlich-badenwürttembergischen Aussaat von 1864 vorzuweisen – aber einige jüngere Exemplare des Gebirgsmammutbaumes

Sequoiadendron giganteum.

Ein ca. 70 jähriger Mammutbaum steht nahe am Waldrand zur Filderhochebene auf sehr gutem Boden an einem Waldweg, an den auf der gegenüberliegenden Seite noch ältere riesige Kiefern und Lärchen bis 40m Höhe angrenzen. In den ersten Jahrzehnten hat er wohl etwas zu viel Seitenschatten abbekommen und blieb im Wuchs zurück. Hat in den letzten 20 Jahren aber deutlich aufgeholt und ist jetzt ca. 35m hoch.

An einer anderen Örtlichkeit stehen 4 Exemplare, gepflanzt 1983, teils an einem Waldweg, teils etwas im Bestandesinneren mit Linden und Tulpenbäumen gemischt. Sie stammen aus dem Sequoia National Park in Californien. Im Bestandesinneren mußten die zwei Exemplare 2004 etwas freigestellt werden, da sie sonst überwachsen worden wären. Heute 2023 sind alle von bestem Wuchs und in dominierender Position. Der höchste hat schon 29m erreicht.

Zudem gibt es noch ca. 20 jüngere Bäume von 5 -20 m Höhe an verschiedenen Stellen.

Im Vordergrund einer der Gebirgsmammutbäume gepflanzt 1983 in 2023 29m hoch

Nochmals andere Perspektive auf die Exemplare gepflanzt 1983

Ca. 70 jähriger Mammutbaum 35m hoch an Waldweg

Blick in die Krone des Mammutbaumes und der Kiefern von knapp 40m Höhe

Wie bereits beschrieben stehen in größerer Nachbarschaft zu genanntem Mammutbaum zahlreiche große und herrliche Exemplare der einheimischen

Waldkiefer, Pinus sylvestris, die hier Höhen von 35 - 40m erreicht. Diese Mischung mit Kiefern kann man auch in der Heimat des Mammutbaumes in der

Sierra Nevada auf ca. 1600m ü. NN. bewundern. In bißchen Sierra-Feeling kommt da auch in Unterensingen auf.

Oben und unten - ca. 35m hohe Waldkiefer

JAPANISCHE LÄRCHE

Die japanische Lärche ist in Unterensingen und auch anderswo gewiss keine Seltenheit.

Sie stammt aus sehr regenreichen höheren Lagen Japans und benötigt dementsprechend zum guten Gedeihen deutlich mehr Feuchtigkeit als die europäische Lärche und oder einen tiefgründigeren Boden. Während sich die europäische Lärche am Oberhang wohl fühlt ist die japanische Lärche ein Baum der feuchten Niederungen, gern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Auf sog.Normalstandorten bleibt sie oft kleiner und dünn, obwohl sie der europ. Lärche meist im Jugendwachstum überlegen ist.

An geeigneter Stelle finden sich aber auch in Unterensingen zahlreiche stattliche Exemplare bis fast 40m Höhe. Allerdings bastardieren die beiden Lärchenarten bei benachbartem Stand und es finden sich inzwischen jede Menge Übergangsformen durch Pflanzung und Naturverjüngung.

Prachtexemplar der jap. Lärche auf feuchtem Hartholzauenstandort, Höhe 38m BHD 80cm

Ältere Exemplare erkennt man an ihrer horizontalen weitausladender Beastung

Auf flachgründigeren trockeneren Standorten ist der Wuchs limitiert - hier ca. 70 Jahre bis ca. 30m Höhe